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Archive for September, 2007

 

HINDUISM IN NEPAL (Satis Shroff, Freiburg)

Hinduismus ist das Ergebnis eines langwierigen Entwicklungsprozeßes. Hinduismus ist nicht nur eine Religion, sondern eine philosophische Weltanschauung und eine bestimmte Art zu leben. Hinduismus hat seinem Ursprung etwa 1000 v. Chr. Es war die Religion der nach Indien eingewanderten arischen Stämme. Diese arische Eroberung Indiens vollzog sich über viele Jahrhunderte. Im Verlauf der Zeit kam es zu einer allmählichen Verschmelzung der arischer Mythologie und Geisteswelt mit der der Einheimischen.

 

Naturverehrung ist bei den Hindus und Buddhisten Nepals und Indiens weitverbreitet. Hügel, Flüsse und Seen, Pflanzen und Bäume werden als Wohnsitz der Gottheiten, als günstig für Meditation betrachtet. Zahllose solcher Orte gibt es in Nepal, und ihre Heiligkeit wird täglich durch Rituale verstärkt. Als besonders heilig gelten Flußquellen und Einmündungen von Nebenflüssen. Sonnenstand und Mondphasen werden vergöttlicht, und den Gottheiten sind Tierinkarnationen zugeordnet. Der Unterschied zwischen Menschen und Tieren, belebter und unbelebter Natur wird als graduell und nicht wesensmäßig angesehen.

 

Die Quellen des früheren Hinduismus sind die Veden, eines der ersten literarischen Werke der Menschheit überhaupt. Die Veden1 sind in vier verschiedene Veda unterteilt:

1. Rigveda: Der Veda der Verse, das Wissen von den Lobeshymnen, der göttlichen Offenbarung.

2. Samaveda: Der Veda der Lieder, das Wissen von den Gesängen.

3. Yadshurveda: Der Veda der Opfersprüche, das Wissen von den Opferformeln.

4. Atharveda: Der Veda des Atharvan, das Wissen von den magischen Formeln.

 

Den vier Veden-Sammlungen folgen:

Brahmanas: Ritualistische Bücher in alter Sanskritprosa mit Erläuterungen über das Opfer; sie sind sehr wichtig für die Geschichte des Opferwesens.

Aranyakas: “Waldbücher”, weil sie wegen ihres geheimnisvollen Inhalts in der Stille der Wälder gelernt und erwogen werden sollten.

Upanishads: Enthalten die in vertraulichen “Sitzungen” dem Schüler übermittelte Geheimlehren über Gott, Natur und Mensch. Das ist der Vedanta, der “Abschluß und Inbegriff des geschauten göttlichen Wissens”. Diese spätvedische Literatur von riesigem Umfang enthält Bestandteile aus frühester Zeit und wuchs, bis sie um 500 v. Chr. einen gewissen Abschluß erlangste.

 

Die Bhagavadgita: Gehört zu der umfangreichen epischen Literatur, die aus den Epen Mahabharata und Ramayana besteht. Genauer gesagt ist sie ein Teil des Epos Mahabharata und umfaßt in dessen sechstem Buch (Parvan) die Kapitel 25 bis 42. Sie besteht also aus 18 Kapiteln (Gesängen), wie denn auch das ganze Epos 18 Bücher hat. Gerade das Mahabharata weist nun neben der eigentlichen Handlung zahlreiche Einschübe von Legenden, Episoden und didaktischen Stücken auf.

 

Die vedische Religion kannte keine Kultbilder. Im Zentrum stand das kultische Opfer, das ein außerordentlich kompliziertes Ritual hatte, das von Brahmanen ausgeführt wurde, die auch die Veden mündlich tradierten. Später wurde das kultische Opfer als zentrales religiöses Ereignis durch eine Puja2 ersetzt; die Verehrung der Bildnisse von Göttern.

 

Die Künste entstammen dem Ritual, das eine Mitte schafft, Energie bündelt, negative Kräfte austreibt und Übergangsriten feiert. Aus Beschwörungen entstehen Gesten, aus den Gesten das Opfergerät. Deren Form und Zusammenstellung schaffen das rituelle Kunstwerk. Die Ausrichtung des geweihten Raumes verlangt nach Tempel und Yantra, nach dem Mittelpunkt, dem abstrakten Symbol oder dem Bildwerk als Verkörperung göttlicher Kraft. Geopfert wird nur das Feinste und Reinste. Die Blüte der Morgendämmerung, ihr Duft, blutrotes Quecksilberoxyd, schneeweißer Kampfer, kühle Sandelpaste, Getreide und Kräuter der Jahreszeit, dem Zeitpunkt3 im zyklischen Leben der Gottheit entsprechend. Als Gegengabe bekommt der Gläubige prasad4 : eine Blüte, eine Farbmarkierung auf die Stirn und ein wenig von den Opfergaben (auch Süßigkeiten und amrit) , die dem Gott gereicht wurden.

 

Es wurde ein Trias der drei höchsten Götter aufgestellt, Brahma, Vishnu und Shiva5. Dabei erhielt Brahma die Funktion des absoluten Schöpfers des Universums, Vishnu die des Erhalters und Shiva die des Zerstörers zugewiesen. Die Dreieinigkeit Trimurti (Brahma, Vishnu und Shiva) des Hinduismus sind die Teile eines größeren Ganzen, für das die Hindus die heilige Silbe Om6 kennen und ihr als dem „höchsten Halt“ auch magische Kraft zusprechen. Die Relation des menschlichen Bewußtseins gegenüber dem göttlichen Prinzip im Universum wird auf diese Weise als Eingeständnis der menschlichen Unzulänglichkeit zum Ausdruck gebracht.

 

Nicht-arischen Ursprungs ist die Verehrung eines weiblichen Prinzips, des Shaktismus. Er entwickelte sich aus einem Kult um die “Große Mutter” und wurde dem Hinduismus beigefügt, indem jedem Gott eine weibliche Entsprechung assoziiert wurde, unter der Annahme, daß der Gott nur dann wirklich seine Kraft aktivieren könne, wenn er mit einer weiblichen Gottheit vereint sei. Die Muttergottheit wurde als Uma7 zur Frau Shivas (bzw. Rudra) gemacht, der als Umapati, als Herr Umas, bezeichnet wurde. Hinter dem Shaktismus steht die Samkhya-Philosophie, für die der große Gott als Purusha immer aktiv bleibt, während die große Göttin als Vertreterin des Prakriti-(Natur) Elements dynamische Aktivität besitzt. Im Volksglauben erscheint die große Muttergottheit vornehmlich als schrecklich. Wurden Tier- bzw. Menschenopfer dargebracht, so wurden diese niemals den Göttern, sondern immer der “Großen Mutter” dargebracht. Als Beispiel kann man Dakshinkali (Kali des Südens) nennen, die zu den beliebtesten Göttinnen des Katmandutales gehört. Sie wird heute noch mit einem blutigen Tieropfer verehrt.

 

Die Göttin Kali soll während der Schlacht gegen die Dämonen der Stirn Durgas entsprungen sein. Kali, die schreckliche Form der großen Göttin, erscheint als Zauberin, als Mutter, als Zerstörerin. Sie erweckt Erfurcht und Liebe. Sie ist von gräßlichen Symbolen umgeben, die jedoch doppelte Bedeutung haben.

 

Kali ( sfnL ) ist das Symbol der kosmischen Kraft der Zeit (kala sfn), und in dieser Hinsicht bedeutet sie Vernichtung. Der Tod trägt aber den Keim des Lebens in sich. Kali verkörpert Schöpfung, Erhaltung und Zerstörung. Sie wird schwarz dargestellt, denn “„ie alle farben im Schwarz verschwinden, so vergehen auch alle Namen und Formen in Ihr”(Mahanirvana Tantra8). Im tantrischen Ritual ist sie mit Raum bekleidet (digambari). Nackt ist sie frei von allen Schleiern der Illusion. Ihr zersaustes Haar ist ein Vorhang des Todes, der das Leben mit Geheimnis umgibt. Der Kranz aus fünfzig Schädeln, die für die fünfzig Buchstaben des Sanskritalphabets stehen, ist ein Symbol der Kraft des Wissens. Die Buchstaben sind keimhafte Klangschwingungen, die auf die Kraft der mantras verweisen. Sie trägt einen „Gürtel aus menschlichen Händen“, die auf die Wirkung des Karma, der angehäuften Taten, hindeuten und den Betrachter erinnern, daß die höchste Freiheit von seinem Handeln abhängt. Kalis drei Manifestationen herrschen über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Ihre weiße Zähne sind ein Sinnbild des Sattva9, der lichten Geistsubstanz, pressen die rote Zunge nieder, Sinnbild von Rajas, einer fest umrissenen Seinsebene, die hinunter führt zu Tamas, zur Trägheit. Kali hat vier Hände: eine linke hand hält einen abgetrennten Kopf, ein Hinweis auf die Zerstörung dunkler Kräfte, die andere das Schwert der Vernichtung, mit der sie das Verhaftetsein durchschneidet. Ihre beiden rechten Hände zerstreuen Furcht und mahnen zu spiritueller Stärke. Sie ist die grenzenlose Urkraft (adya-shakti), die den nichtmanifestierten, passiven Shiva zu ihren Füßen erweckt.

 

Die Samkhya Philosophie: 1. Natur 2. Geist 3. Seele: Nach der Samkhya-Schule gibt es ein doppeltes ewiges Sein, die Vielheit der Seelen und der Körper (Stoff). Die Samkhya-Philosophie hat einen Dualismus von Natur und Geist, und diese zwei gelten als anfangslos und ewig. Bestimmte Richtungen des Samkhya kommen somit ohne einen Gott aus. Die Seele ist erlöst, wenn sie ihre Verschiedenheit vom Körper erkennt. Die Seele umkleidet sich ja nur mit den einzelnen Körpern, ohne mit ihnen eins zu werden. Die Erkenntnis von der Geistigkeit der Seele befreit von der Verstrickung und bringt die Erlösung.

 

Andere Samkhya Richtungen amalgamieren sich dagegen mit dem Theismus bzw. Pantheismus (der die Welt zum Absoluten erhebt; das All wird Gott). Danach hat Gott zwei Naturen (Prakriti), eine niedere und eine höhere Natur:

 

Die niedere Natur besteht aus fünf Elementen: Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther, sowie aus feinmateriellen Faktoren: Geist, Bewußtsein und Individualisator. Die höhere Natur ist die Seele (Jiva). Nach der Samkhyavorstellung kann nur der Körper zerstört werden. Die Seele gilt für unzerstörbar, ewig, ungeboren, nicht verschwindend, alldurchdringend, nicht wandelnd, von alters her bestehend, nicht offenkundig, undenkbar und unwandelbar. Die Seele wechselt den Körper wie dieser die Kleider.

 

Theopanismus und Devotionalen Hinduismus: Man unterscheidet heute zwischen Pantheismus, der die Welt zum Absoluten erhebt – das All wird Gott -, und Theopanismus10, der umgekehrt aus dem ursprünglichen Geistig-Realen das Niedere hervorgehen läßt. Gott wird das All. In den alten Upanishads tritt sie klar zu Tage. Sie verkünden, oft in gehobener Sprache und in trefflichen Gleichnissen, daß das unpersönliche Sein (das Brahma), eins ist mit dem Atman, dem inneren geistigen Selbst des Menschen. Es entfaltet sich zur Welt. Die Erkenntnis der Einheit von Brahman und Atman bedeutet Erlösung und Glück.

 

Der kürzeste Weg zum Heil (Vereinigung mit Gott) ist durch Bhakti in devotionalen Hinduismus, die hingebungsvolle Liebe zu Gott durch Meditation. Dafür braucht man aber das rechte Wissen d.h. Jyana. Die Bhakti-Idee hat auf das hinduistische Geistesleben bis in die Gegenwart hinein den großten Einfluß ausgeübt. Sie ist sogar in den philosophisch völlig anders strukturierten älteren Buddhismus eingedrungen und hat ihn tiefgreifend verändert. Meditation und Abkehr von weltlichem Verlangen sind für die Vereinigung mit der Gottheit auch von Bedeutung.

 

Was verspricht Krishna denjenigen die ihm Bhakti entgegenbringen? Krishna verspricht seinen Anhängern Begreiung von Sündenlast, Kummerlosigkeit, Herzensfriede und Zugang zu ihm selbst (IX, 30-31.34). In XI.55 kann man die Quintessenz des ganzen Werkes sehen: Wer Krishna ehrt und liebt, der gelangt dereinst zu ihm.

 

Die Seele und die Seelenwanderung: Die Seele, von einem feinstofflichen Leib umgeben, wandert nach dem Tod in ein anderes Lebewesen, einen Gott, einen Menschen höherer oder niederer Kaste, ein Tier, eine Pflanze. Bestimmend ist das Karma, die Summe der guten und bösen Taten beim Abschluß des vergangenen Lebens, die sich dem feinstofflichen Leib eingeprägt und ihn zu einem entsprechenden neuen Dasein zwingt. Erst wenn kein Karma mehr übrig bleibt, erreicht der Kreislauf des Lebens (Sansara11) ein Ende in der Erlösung, dem Nirvana. Karma ist auch das Gesetz von Ursache und Wirkung. Die Seelenwanderung ist das Gemeingut der Hindus und hat seinen Ursprung in den urindischen animistischen Vorstellungen. Im übrigen glaubten auch die Christen bis zum Jahr 554 n. Chr. an die Wiedergeburt. Sie wurde durch einen hauchdünnen Mehrheitsbeschluß beim Akklamationskonzil zu Konstantinopel abgeschafft.

 

Der Körper ist der vorübergehende “Tempel der Seele” und wird nach dem Tod verbrannt. Die Hinterbliebenen helfen der Seele durch langwährende Rituale, zur Ruhe zu kommen. Für den Nepalesen ist die ersehnte Form des Hinübergleitens vom Leben zum Tode ein Sterben auf den Treppenstufen des Pashupatinath Tempels, während er die Füße in das heilige Wasser taucht.

 

Die Seele wird nicht geboren, noch stirbt sie.

Dies Selbst hat nicht einen Ursprung, ihm ist

nichts entsprungen. Geburtlos, beständig, ewig

und von altersher wird dies Selbst nicht getötet,

wenn der Körper getötet wird.

KATHA UPANISHAD

 

Die ganze Spanne des Menschenlebens ist von jeweils angemessene Ritualen begleitet. Kunstvolle Riten sind mit der Zeit vor der Geburt, mit dem Gebären, dem Heranwachsen, der Reifezeit, der Hochzeit und dem häuslichen Leben verknüpft, mit Rückzug und Entsagung, schließlich mit dem Tod. Auf jeder Stufe der Entwicklung werden häusliche Rituale vollzogen, bis sich der Körper wieder in seine Bestandteile auflöst. Der Tod ist nicht das Ende des Individuums, sondern ein neuer Anfang in einem dynamischen Prozeß. Nach der Bhagavadgita ist der Tod wie ein Ersetzen alter Kleider durch neue. Deshalb ist das Bestattungsritual antyeshti ein Übergangsritus. Das Individuum entsteht, entwickelt sich, verschwindet und wird wiedergeboren. Der Verlauf des nächsten Lebens wird vom gegenwärtigen bestimmt. Bis die Befreiung erreicht ist, beeinflußt das gesamte karmische Handeln die Struktur des zukünftigen Daseins. Der Tod ist daher nur eine „Zwischenstation“.

 

In der Katha Upanishad12 stellt der junge Nachiketas dem Todesgott Yama Fragen. Der antwortet ihm und sagt, daß der Atman, das wahre Selbst und ein Funke Brahmans, des universellen Selbst, beim Tod des Körpers niemals stirbt. Er ist zeitlos und endlos. Die Totenrituale verweisen auf die Einheit des Lebens, geben einen Ausblick auf die ewige Wirklichkeit, das Brahman. Leiden und Tod wie auch das Verglühen dessen, was einst einen Mensch beherbergte, sind in Nepal ins tägliche Leben miteinbezogen.

 

Die Kastengesetze stellen Schranken zwischen die Lebenden, der Tod reißt sie nicht nieder. Die erste in der steinernen Reihe der Plattform längs des Bagmatiflußes ist für die Kremation von Mitgliedern des Königshauses bestimmt, die zweite einst für Maharajas, heute für die höchsten Würdenträger des Staates. Dann folgen in respektvollem Abstand die Verbrennungsplätze der übrigen Kasten.

 

1 Väth, Alfons: Die Inder, Herder Freiburg 1934 S. 12

2 Puja: Religiöse Verehrung jeder Art, die jemand mit oder ohne Priester einer Gottheit oder etwas Göttlichem darbringt. In Nepal noch heute von Männern und Frauen am frühen Morgen praktiziert.

3 Die Zeitpunkt im zyklischen Leben der Gottheit spielt eine wichtige Rolle. Zum Beispiel das Tanzfest für die Toten (Gai-jatra), fällt in die ausklingende Regenzeit (auf den Tag nach Vollmond. Familien, die im vergangenen jahr einen Todesfall erlitten, bauen eine symbolische Kuh, an der ein Foto des Verstorbenen hängt. Das heilige Tier soll der Seele den Weg weisen.

4 prasad: Segen in materieller Form

5 Shiva: Mahadeva, der Große Gott, der im Stirb-und-Werde des Weltenlaufes wirkt. Er zerstört, um eine neue Schöpfung zu erzeugen, in ewigem Wechsel. Er wird in vielen Aspekten, gnädigen und schrecklichen, und unter vielen Namen angerufen. Sein vahana ist der Stier Nandi, zugleich sein treuerster Diener.

6Om: das den Ersten Ursprung, den Dharmakaya, das Absolute symbolisiert, ist ein mächtiges schöpferisches Wort, das oft als die Summe aller Klänge im Universum aufgefaßt wird, möglicherweise als Symbol der Harmonie der Sphären“ –Blofeld, John: Mantra. Die Macht des heiligen Lautes, München 1988, S.66.

7 Uma: Name für Parvati, Tochter des Himalaya und der Mena. Gattin Shivas

8 Mookerjee, Ajit: Rituelle Kunst Indiens, Köselverlag Munchen 1987 S. 128.

9 Die drei Eigenschaften von Prakriti, der kosmischen Substanz, sind Sattva, Rajas und Tamas. Sattva ist die Qualität der Wahrheit, Tugend, Schönheit und Harmonie. Rajas ist die Qualität, die Stärke und Triebkraft beinhaltet. Tamas ist das, was Bewegung zurückhält, behindert und ihr wiedersteht. Quelle: Verma, Vinod: Ayurveda –der Weg des gesunden Lebens, Wilhelm Heyne Verlag München 1995 S. 267.

10 Väth, Alfons: Die Inder, Herder Verlagsbuchhandlung Freiburg 1934 S.18.

11 Sansara: Rad des Weltenlaufes und der menschlichen Wiedergeburten. Ziel der Erlösung ist es im Hinduismus und Buddhismus, sich aus dem unaufhörlichen Kreislauf zu befreien (moksha).

12 Mookerjee, Ajit: Rituelle Kunst Indiens, Köselverlag Munchen 1987 S. 143

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Der Kumarikult in Nepal: Die Kumari (Lebenden Göttin) ist ein kleines Mädchen, die in einem 1760 erbauten Palast wohnt. Man kann sie an ihrem roten Kleid, das sie ständig tragen muß, erkennen. Ihr Haar muß immer pagodenförmig nach oben gebunden werden, und auf der Stirn trägt sie das dritte Auge der Weisheit.

Die Anfänge des Kumarikultes1 reichen bis in das 13. Jahrhundert zurück. Ein entscheidendes Ereignis des Kultes fand 1323 statt, als Hara Singh Deva, ein König aus Nordindien, auf der Flucht nach Nepal seine Familiengöttin Taleju-Bhavani mitbrachte. Hara Singh Deva soll bald darauf König von Bhaktapur geworden sein und damit Taleju Bhavani regierende Göttin der Stadt. Noch heute ist Taleju die wichtigste Göttin der nepalesischen Könige und die Beschützerin des Katmandutales. Kumaris werden als Inkarnation der Göttin Taleju angesehen. Sie besitzen entsprechende Macht und geniessen höchste Verehrung durch die Bevölkerung.

Im Laufe der Zeit übernahmen auch die anderen nepalesischen Könige den Kumarikult. Heute ist Nepal ein vereinigtes Königreich. König Birendra residiert in Katmandu und verehrt seine persönliche, die „Königliche“ Kumari, aber er respektiert auch die Existenz anderer Kumaris2.

Man muß man hier die Frage stellen, ob da nicht eine Kindheit entzogen wird, denn die Lebende Göttin Kumari bekommt eine Rente von umgerechnet 4 euro und bei einer Heirat eine einmalige Prämie von 80 euros Mitgift, was sie mit ihre Kindheit teuer bezahlt, denn all dies geschieht nicht „zum Wohl des Kindes“ sondern dient einem politisch-religiösen Zweck. Hier wäre soziales Denken angebracht, obwohl die Kumari als Institution unantastbar gilt. Man nur hoffen, daß die Demokratie diesen Brauch abschaffen wird.

 

Armut und Bettler: Das Problem der Armut ist so existentiell, daß die betroffenen alle anderen Bedürfnisse verdrängen. Man sieht eine unbegrenzte Zahl von Bettlern vor den hinduistischen Tempeln und den buddhistischen Stupas und Klosteranlagen, die von den Almosen leben. Es gibt durchaus hinduistische und buddhistische Hilfeorganisationen, die sich um die Belange von Pilgern und Bettlern kummern (Armenküche und medizinische Hilfe durch das Nepal Rote Kreuz), aber die Hilfe ist wie ein Tropfen auf den heißen Stein. Daher wäre es notwendig, die Lage von den Ärmsten durch organisierte Hilfe fur den Betroffenen, zu verbessern, damit die sozio-medizinischen Probleme gelöst werden. Sozialarbeit kann die Probleme der „Dritte Welt Armut“ nicht lösen, sagt Midgley. Er schreibt, daß die Probleme auf der höchsten politischen Ebene des Landes gelöst werden müssen: “…concerted international action and political determination are required to bring about significant improvements in living standards in developing countries“.3

 

Anders als im Christentum, ist nach hinduistischer Vorstellung die Erlösung nicht in einem Menschenleben zu erlangen. Die guten und schlechten Taten werden über mehrere Existenzformen der Seele hin vergolten und entscheiden über die Art der zukünftigen Wiedergeburt (Karma-Lehre). Die Behaftung des Menschen mit der Gier ist die Ursache dieses Kreislaufs der Wiedergeburten. Das Streben nach Wissen und das Erkennen dieser Zusammenhänge fuhrt schließlich zur Erlösung (Moksha), dem Ausscheren aus dem Kreislauf der Wiedergeburten. Dann vereinigt sich die Einzelseele (Atman) mit dem All (dem göttlichen Prinzip), der Weltenseele (Brahma).

 

Der Hinduismus ist eine sehr komplexe Religion, die keine klerikale Führungsspitze ähnlich dem Amt des Papstes in der katholischen Kirche hat und somit keine Dogmen kennt. Da der Hinduismus genügend Spielraum für religiöse Vorstellungen und Praktiken der Laien hinterließ, hat diese Religion zu allen Zeiten einen sehr großen Einfluß auf die Massen ausgeübt. Ihre Anhänger hatten und haben keine Angst vor kirchlichen Verfolgungen bzw. Ächtungen.

Das hinduistische metaphysische Denken bietet nur Beispiele von Umwaldlungen aus schon etwas Geborenem, nirgends von einem Hervorbringen aus dem Nichts. Somit ist der hinduistischen Philosophie der Begriff der Erschaffung aus dem Nichts stets fremd geblieben. Alles Sein ist ohne Anfang. Gleicherweise ist eine Rückkehr ins Nichts undenkbar. Alles Sein ist ohne Ende. Somit ist die Welt ohne Anfang und ohne Ende.

Der Mensch steht Gott immer noch gegenüber, und es muß eine Brücke geschlagen werden durch den Priester, Pastor, Bahun, Lama, Mönch, damit er sich mit “Ihm”, einer in der Regel männlichen (im Hinduismus weiblichen Durga/Devi/Kali) Bewußtseinsprojektion, vereinen kann. Dazu sollen dann Religion, Zeremonien, Riten, Symbole und Weihen dienen. Wird diese kritische Grenze aber nicht überschritten, bleibt der Mensch im eigenen Bewußtsein ein Grenzgänger und überschreitet nicht die Schwelle des Dualismus von Sein und Nicht-Sein, Leere und Fülle, oben und unter, innen und außen.

 

Nicht nur in der Kommunikation bzw. Kommunion mit Gott, sondern auch mit seinen Mitmenschen sollte man versuchen, einen persönlichen Kontakt herzustellen. Gespräche sind erforderlich um gegenseitige Vorurteile zu beseitigen, und um Interesse am religiösen Weltbild des Gegenübers zu erwecken. Man sollte die fremde Spiritualität auf sich einwirken lassen und danach in die eigene, vertraute Umgebung zurückkehren, um über das Erlebte nachzudenken; denn ein interreligiöser Dialog findet nur statt, wenn man bereit ist,andere Religionen und Menschen gegenüber offener und toleranter zu sein.

 

Der westliche Laie mag mit dem Hinduismus eine polytheistische Religion verbinden, da er sich in erster Linie von bildhaften Darstellungen leiten läßt. Dabei bleiben ihm meist die hochphilosophischen Gottesvorstellungen verborgen, die der Hinduismus ähnlich wie das Christentum entwickelt hat. So ist die polytheistische Götterwelt eigentlich nur ein Deckmantel zur Befriedigung der Bedurfnisse der Laienanhänger. Dennoch ist eine Gruppe von Forschern der Meinung, daß die Widersprüche des Hinduismus auf rationalem Wege nicht zu klären seien. Diese Auffassung wurde schon von Wilhelm von Humboldt inauguriert, später von K.T. Telang und R.G. Bhandarkar präzisiert und in neuerer Zeit besonders von F. Edgerton ausgebaut.

 

Der Tod im Hinduismus: Der Tod befreit vom Schmerz und Elend. Die Seele aber, Teil der kosmischen Energie und daher unzerstörbar, wird in einer neuen Hülle wiederkehren. Hindus sehen das Leben als einen mechanischen Gang durch die Zeit an. Ein Weg aus dem Nichts ins Nichts. Der einzelne ist dabei nur ein winziges Sandkörnchen im endlosen Ozean des Universums. Aus dem Verständnis des Todes und des Schicksals der Seele heraus beweint man den Toten nicht. Im heiligen Buch Bhagavadgita wird gesagt:” Der Weise beklagt weder Tote noch Lebende”.

Die hinduistische Familie achtet jedoch sehr darauf, daß die Totenrituale und Todesopfer richtig vollzogen werden. Dies ist eine weitere Garantie für den glücklichen Weg der Seele in eine neue Geburt. Der Körper des Toten wird in weißes Leinen gewickelt und mit einem roten Tuch bedeckt. Die Verbrennung unterliegt zahlreichen Ritualen und Vorschriften. Ein “Purohit” (Helfer) übernimmt im Auftrag der Familie die komplizierten Vorbereitungen.

 

Der Sohn oder das älteste Familienmitglied setzt mit einer Fackel das Holz in Brand. Vier Tage später streut man die Asche in den heiligen Fluß. Durch den Todesfall werden die Mitglieder der betroffenen Familie unrein. Die Trauerzeit dauert je nach Kaste zwischen 10 und 31 Tagen. Es werden Opfer dargebracht. Die Kleidung ist weiß. Nach Ablauf der Trauerzeit muß sich die Familie einem Reinigungsritual unterziehen. Vier Wochen nach der Verbrennung findet eine Totenfeier (shradha4) statt, an der als Vertreter der Vorfahren auch ein Brahmane teilnimmt. Die vielen Rituale soll auf die Tatsache aufmerksam gemacht werden, daß der Verstorbene für immer von uns gegangen ist, damit auch wir Lebenden die Begrenztheit unserer Existenz erkennen. Sie helfen einem, das Selbst zu erkennen und ein Bewußtsein für die verschiedenen Aspekte unserer Erdenreise zu entwickeln. Die verschiedene speziellen Zeremonien und Opfergaben zeigen den Ausdruck der Dankbarkeit gegenüber der kosmischen Energie, sowie das schwere Leiden in seiner ganzen Auswirkung auf die Gefühlswelt der Person zu Bewußtheit bringen. Denn nur durch die bewußte Wahrnehmung einer Situation ist man in der Lage, die tiefen Ängste an die Oberfläche emporsteigen zu lassen, um sich auf diese Weise von ihnen zu trennen.

 

1 Koch, Pitt / Stegemüller, Henning: Geheimnisvolles Nepal, List Verlag München 1983 S.103

2 In Katmandutal (Nepal) gibt es acht Kumaris. Um Kumaris zu werden, müssen die zur Wahl stehenden Mädchen, meist im Alter zwischen 3 und 4 Jahren, zunächst, eine Reihe von Voraussetzungen erfüllen, die in der „Liste der 32 Zeichen“ festgehalten sind.

 

3 Midgley, James: Professional Imperialism, Methuen London/ New York 1986 S. 156.

4 In Nepal redet man auch von kiriya, womit Leichenschmaus gemeint ist.

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Der Buddhismus war ursprünglich eine philosophische Reformbewegung, eine von vielen,

die aus der Krise der vedisch-brahmanischen Religion im 6. Jahrhundert v. Chr.

resultierten. Der historische Buddha wurde um 563 v. Chr. in Lumbini, im Süden des

heutigen Nepal, nahe der Stadt Kapilavastu, als Prinz Siddhartha geboren. Nach seinem

Familiennamen Shakya wurde er später auch Buddha Shakyamuni genannt. Die Mutter

Maya war eine Prinzessin aus dem Geschlecht der Koliya von Devadaha. Ihre Schwester

Mahapajapati übernahm die Pflege des Kindes, da Maya eine Woche nach der Geburt

starb.

 

Im Mahayana Buddhismus tragen auch göttliche Wesen, die sich nie in menschlichen Leibern verkörpern, den Namen Buddha. Sie werden als Transzendente Buddhas bezeichnet, früher war der Ausdruck Dhyani-Buddhas üblich. Sie stellen die geistigen Mächte dar, die die Welt regieren, Vairocana in der Mitte, Aksobhya im Osten, Ratnasambhava im Süden, Amitabha im Westen, Amogasiddhi im Norden. In Nepal zieren die Bilder dieser fünf Buddhas den Türsturz jedes buddhistischen Hauses.

 

Im Alter von neunundzwanzig Jahren verließ der Buddha eines Nachts heimlich seine Familie und den elterlichen Fürstenhof und zog sieben Jahre als Wanderasket umher. Unter dem Bodhi-Baum (Pappelfeigenbaum) in Bodh Gaya erlangte er die Erleuchtung, die Einsicht in das Wesen des Daseins und seiner Überwindung. Später erhielt er zahlreiche Ehrentitel, vor allem Shakyamuni (der Weise der Shakyas), Jina (Sieger) und Tathagata (der Vollendete, wörtlich der ‚So-Gegangene‘.

 

Der Buddhismus sucht nach der letzten Ursache von Sünde und Leid und entdeckt, daß es kein Selbst oder Ich gibt. Der Buddha verkündete keine neue Religion, im Gegenteil, seine Lehre vertrat eine atheistische Weltauffassung.

 

Die Vorzeichen eines Lebensweges: Buddhas Lehre ist nichts mehr als die Vorzeichnung eines Lebensweges. Über andere Fragen wie Gott, Seele und die Welt. Auskunft zu geben, erklärte er für nutzlos. Seine Ansichten darüber lassen sich aber aus seiner Lehre erkennen. Sie fußt auf Samkhya-Gedanken. Der Buddha bekennt sich zu einem vollständigen Atheismus und Akosmismus, d.h. er leugnet jedes substantielle Sein, Gott, Seele und die Welt. Es gibt nur ein Werden und Vergehen ohne wirkliche Grundlage in einem anfang- und endlosen Kreislauf, dem Sansara.

 

Die Welt, der Gott und der Mensch sind eine Summe von physischen und psychischen Erscheinungen in ständigem Fluß, wobei die vorhergehende die nachfolgende bestimmt. Jedes Wesen gleicht einer Flamme, die scheinbar eine Substanz, in Wirklichkeit aber ein stetig voranschreitender Verbrennungsprozeß ist. In der Summe der Erscheinungen (Körperlichkeit, Empfindungen, Vorstellungen, Gestaltungen, Bewußtsein) die ein Mensch nennt, bewirkt das Karma des abgeschlossenen Lebens die Art des neuen Daseins, das ein tierisches, menschliches oder göttliches sein kann. Diese ruhelose Aufeinanderfolge ist das große Leid der Welt, das Aufhören des Kreislaufs ist die Ruhe des Nirvana.

 

Die “vier edlen Wahrheiten:”Den Weg zum Nirvana will der Buddha, so wie er ihn selbst gegangen ist, auch seinen Jüngern lehren. Es ist ein Mittelweg zwischen dem Weg der weltlichen Menschen und dem Weg der sich kasteienden Asketen. So verkündet er, zum ersten Male in der Benares-Predigt, die “vier edlen Wahrheiten“. Es sind die folgenden:

1) Die Wahrheit vom Leid: Alles Dasein ist Leiden.

2) Die Wahrheit von der Entstehung des Leidens: Aus der Unwissenheit als letztem Grund entstehen die Lebensäußerungen, als verhängnisvollste der Durst, d.h. das Haften am Dasein.

3) Die Wahrheit von der Aufhebung des Leidens: Das Aufhören der Lebensäußerungen, namentlich des Durstes, führt zum Ziel.

4) Die Wahrheit vom Weg der Aufhebung des Leidens: Auf dem edlen achtteiligen Pfad führt der Weg zur Erlösung: Rechte Einsicht, rechtes Wollen, rechtes Wort, rechte Tat, rechtes Leben, rechtes Streben, rechtes Gedenken, rechtes Sichversenken.

 

Unter den Lebensregeln finden sich Anleitungen zum sittlichen Handeln, die auf dem Wege voranhelfen; so wird vor allem das Wohlwollen empfohlen. Da aber auch Freude und Liebe und alle guten Handlungen Karma hinterlassen und zu einem neuen Dasein zwingen, sind sie auf den höheren Stufen zu meiden. Der Weise verharrt in völlig seelischer Untätigkeit. Der Weg Buddhas bedeutet ein Selbsterlösung ohne göttliche Hilfe, ohne selbstlose Menschenliebe, ohne Tugendübung. Nur die wenigen, die sich zur völligen Weltflucht entschließen, können diesen Weg gehen.

 

Der ursprüngliche Buddhismus ist deshalb wesentlich ein Mönchsreligion. Genaue Vorschriften, die zum Teil von Buddha herrühen mögen, regeln das Leben der Mönche und der Mönchsgemeinde (Sanga).

 

Die Heilswege und ihr Ziel: Der Buddhismus wurde durch innere Spaltungen geschwächt. Mit dem ersten nachchristlichen Jahrhundert begann in Nordindien eine Umwandlung, wodurch sich der Buddhismus klar in zwei Religionen spaltet: das Hinayana (Kleine Fahrzeug), das nur die wenigen Mönche zum Nirvana zu führen verspricht, und das Mahayana (Große Fahrzeug), das allen Menschen einen leichten Weg der Erlösung zeigen will. Die Entwicklung vollzieht sich unter dem Einfluß der alten Volksreligion und des Bhaktigedankens. Das Mahayana nähert sich der brahmanischen Religion und erleichterte die Aufsaugung durch dieselbe. Ein wichtiger Weg des Mahayana ist aber der des Vertrauens auf den Buddha und seine Lehre. Das Vertrauen (shraddha) auf den Buddha und seine Lehre fordert die ganze Person. So kann es von Tugenden und Selbstzucht begleitet, zur Erlösung führen. Das Erlösungsziel ist das Nirvana. Es wird in der Buddhaschaft erreicht, in der Erkenntnis des Illusionscharakters (Maya) des Sansara.

 

Im Mahayana ist es das Einswerden mit dem Absoluten, das einen andauernden Glückszustand mit sich bringt. Dies ist das Jenseits, und dieses Jenseits ist das Ziel aller derer, die im großen Fahrzeug zur Erlösung streben. Zum Jenseits des Nirvana führen alle “Fahrzeuge” im Buddhismus, zu einer Erlösung, über deren Beschaffenheit kein Wort möglich ist. Mit der Erlösung aber hat die Lehre ihr Ende.

 

Der freiwillige Verzicht auf Erlösung:

Die Bodhisattvas: In der neuen religiösen Richtung tritt Buddha als milder Gott vor uns. Man erhebt ihn zu einem einzigartigen göttlichen Wesen, dem Urbuddha, von dem ungezählte Ausstrahlungen erfolgen. Das sind die Dhyanabuddhas in der oberen Welt, sodann die Bodhisattvas, die Vollendeten, die auf das Nirvana verzichten, um den Menschen zu helfen, endlich die irdischen Buddhas, deren letzter Sakyamuni war. Der Grund hiervon ist das “Große Mitleid”, das alle Bodhisattvas für die Wesen empfinden und das sie zur Tätigkeit für die Wesen treibt. Sie versuchen, die Leiden der Sansara auf sich zu ziehen, und umgekehrt ist es ihnen möglich, das durch ihre Verdienste gesammelte Karma auf andere zu übertragen. So sind die Bodhisattvas deutlicher Ausdruck für die Möglichkeit der Fremderlösung.

 

Der große Dhyanabuddha im gegenwärtigen Zeitalter ist Amitabha, der im Paradies des Westens thronende allbarmherzige Erlösergott, der alle, die ihn anrufen, selig macht. Der mächtige Bodhisattva der Gegenwart ist Avalokiteshvara, der in seiner Hilfsbereitschaft auch vor Sünde und Höllenqual nicht zurückschreckt. Dazu finden die hinduistischen Götter Aufnahme in den Buddhismus.

 

Erzwungene Kastensystem in Nepal: Unter König Jayastathi Malla (1382-1395) wurden die Buddhisten unter Berufung auf die von Sankaracharya durchgeführten Maßnahmen, in ein rigoroses, neu geschaffenes Kastensystem eingegliedert. Außerdem wurde die Verwaltung und Jurisdiktion gestrafft. Man unterstellte, daß die unverheirateten Mönche ursprünglich aus der Bahun- (Brahmanen) oder Chettri- (Kshatriya) Kaste gekommen waren und nachdem sie gezwungen worden waren zur Heirat und Fortzupflanzung, sollten sie diesen Kasten weiter angehören. Zuunterst in dem hinduistischen Kastengefüge in Nepal stehen die unberührbaren Kasten, unter anderem die Kami (Schmiede), die Sarki (Schuster) und die Damai, die zwei Beschäftigungen ausüben: Sie sind Schneider und Musikanten. Die frühe Geschichte Nepals läßt Stämme, aber keine rigorose Kastenordnung erkennen.

 

Die Erlösung als das Ende des Strebens: Im Buddhismus redet man nicht nur von Wissen, das die Kausalität des Entstehens hebt sondern auch vom Nichtwissen, das die Bildung karmagestaltender Triebkräfte nach sich zieht. Die Triebkräfte sind die Urheber allen Strebens; da sie vom Nichtwissen freigesetzt wurden, bilden sie ein Bewußtsein aus, das sich dann im Einzelnen niederläßt. So kommt eine Individualität zustande, die nicht mehr ein leeres Bewußtsein trägt, sondern ein durch Eindrücke, Empfindungen, Bedürfnisse, Gier bzw. Streben angefülltes Organ.

 

Als Folge des Strebens tritt mit dem Lebenshang das karmische werden. Es realisiert sich als Wiedergeburt, und damit als Wiedereintritt in den Sansara, ins Dasein, ins Leid. Das Streben ist das, was den Sansara bewegt und die Erlösung verhindert. Das Erlösungsstreben findet man auch im Hinduismus; hier wird das Streben selbst als Ursache des Leides erkannt. Das Streben nach guten Taten bewirkt eine bessere Wiedergeburt, nicht aber die Erlösung. Und Streben muß sich immer auf die Illusion des Ich richten, also auf das Nichtwissen. Läßt man diese Illusion als Wissender fallen, so erscheint die gesamte Welt des Samsara als eine Illusion. Im Durchschauen dieser Illusion (Maya) besteht die Erlösung, die in der völligen Aufgabe allen Strebens und der vollkommenen Ruhe des Geistes erreicht wird. Mit dem Verlöschen allen Strebens ist das Samsara überwunden.

 

Der Tod im Buddhismus: In den Himalayaregionen Nepals, wo die Bevölkerung überwiegend buddhistisch sind, findet man Manisteine und Chortens. Die Toten werden begraben und Chortens (Pukangs) als Denkmäler errichtet. Wenn ein Lama stirbt, dann muß ein anderer Lama das Feuerholz bei der Verbrennungszeremonie anzünden. Im Gegensatz zu dem hinduistischen Todesritual darf der Sohn des Verstorbenen die Todesreste seiner Eltern nicht anzünden.

 

Einer der wichtigsten Texte des tibetischen Buddhismus ist das Totenbuch “Bardo Thodol. Trotz seines Namens und der Tatsache, daß dieses Buch am Bett der Sterbenden von den Mönchen vorgelesen wird, ist es ein Buch des Lebens. Bardo heißt “Zwischenraum” (‘bar’ bedeutet zwischen, und ‘do’ heißt Insel ). Es ist nicht nur das Intervall des nachtodlichen Schwebezustandes, sondern vielmehr der Schwebezustand in der Situation des Lebens. Die Bardo-Erfahrung ist Teil unserer grundlegenden psychologischen Struktur. Dieses Buch erhält nicht nur eine Botschaft für jene, die bald sterben oder bereits gestorben sind, sondern auch eine Botschaft für jene, die bereits geboren sind.

 

Geburt und Tod widerfahren jedermann andauernd, genau in diesem Augenblick. Es besteht ein Konflikt zwischen dem Körper und dem Bewußtsein, und es gibt die dauernde Erfahrung von Tod und Geburt. Die Buddhisten in Nepal betrachten den Tod nicht als besonders unangenehme oder schwierige Situation. Der sterbende Mensch hat Anteil an seiner eigenen Festigkeit. Wenn man gefaßt ist, dann wird die Person im Bardo-Zustand automatisch davon angezogen. Mit anderen Worten: man sollte den sterbenden Menschen eine sehr geistes-gegenwärtige Situation präsentieren. Man sollte auf ihn eingehen, sich füreinander gegenseitig öffnen und das Zusammentreffen von zwei Seelen entwickeln.

 

Die Botschaft des Totenbuches ist folgende: Die Verwirrungen des Lebens werden durch die dualistische Sicht des Menschen verursacht. Indem er das Bardo Thodol aufmerksam liest oder hört, wird der Mensch befreit und in einem nicht-dualistischen Zustand versetzt, in dem sich die Verwirrungen in Weisheit umwandeln.

 

Im Mahayana Buddhismus gibt es die Lehre eines höchsten Gottes bzw. eines Ur-Prinzips, des Adi Buddha. Aus diesem entspringen die fünf Dhyani Buddhas, die als Verkörperung der fünf ursprünglichen Elemente, aus denen der Kosmos besteht, angesehen wurden. In der Regel werden die einzelnen Gottheiten mit der Miniaturfigur ihres jeweiligen Dhyani Buddha, aus dem sie emanierten, im Kopfschmuck gezeigt. Dabei werden die Bodhisattvas als Söhne der jeweiligen Dhyani Buddhas mit ihrem Buddha-Shaktis angesehen.

 

Obwohl die Erlösungswege von Hinduismus und Buddhismus verschieden sind, so gleichen sich die zwei Religionen in der Annahme des Sansara, die die Einmaligkeit des Lebens auf der Erde ablehnt und einen Kreislauf von Wiederbeburten setzt. Die ausgleichende Gerechtigkeit vollzieht sich selbst in der Qualität der Wiedergeburten. Im Christentum wird mit der Überzeugung der Einzigkeit des menschlichen Lebens auch die eines personalen, allmächtigen Gottes verbunden.

 

Während es für den Hindu keine einzige, fest umrissene, alleinseligmachende Wahrheit gibt, ist die Zuflucht zur Lehre für den Buddhisten unerlässlich.

 

 

Zustand jenseits von Sinneswahrnehmung und irdischem Bewußtsein im absoluten Sein. Im Buddhismus Ziel des Befreiungsstrebens nach Lösung aus dem Rade der Wiedergeburten (samsara). Bei Buddha bedeutet der Tod das Eingehen ins Nirvana und wird daher als Parinirvana bezeichnet.

Väth, Alfons: Die Inder, Herder Freiburg 1934 S. 20.

Dukkha: Pali

Avalokiteshvara: Der zu dem Transzendenten Buddha Amitabha und dem als Mensch inkarnierten Gautama Buddha gehörende Bodhisattva, als Allerbarmer und Retter aus allen Nöten angerufen, in 108 Aspekten, in Nepal identisch mit Macchendranath.

Sowohl in Hinduismus und Buddhismus ist das Grundproblem des Menschen das Leid (z.B. Krankheit). Ursache dieses Leids ist die Begierde (z.B. nach Gesundheit), dessen Wurzel wiederum die Illusion (Maya) ist. Überwunden werden kann das Leid also nicht durch Handeln. Was verlangt wird, ist eine Änderung der Einstellung d.h. die Loslösung.

Fremantle, Franziska, Trungpa, Chögyam: Das Totenbuch der Tibeter, Eugen Diederichs Verlag München 1991 S.34.

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White Chapel: Formerly Cockney, Now Bangladeshi (Satis Shroff)

 

We took the underground from the Embankment (green route) to White Chapel in Lon­don’s East End, previously a Cockney area, now turned Bengali. London’s East End looked dark, dilapidated, gloomy, and there were hundreds of Asian shops and restaurants in the side streets.

 

In one such Bengali restaurant hung a pair of enlarged photographs of a team of wrestlers from West Pakistan in decent European clothes. The few Asian customers were reading Urdu newspapers and discussing the role fo the US troops in Iraq.. Some seemed to be for, and some against it, as I could gather from snippets of conversation in Urdu. On the whole they looked like a shabby, unhappy, frustrated, miserable and rootless lot. The flair and smart­ness that you see among the established West End Asians in London’s tube or taxis was totally missing. It was like a ghetto and the people didn’t seem integrated with their white fellow-citizens, and it reminded me of the Turks in Mannheim and Berlin’s Kreuzberg.

 

They created the impression that they still clung to their countries of origin and felt neglected and rejected by mainstream-England. Even though the East End looked gloomy and sad, like the slums of Calcutta under the Howrah Bridge, there were nevertheless simple-minded Asians living there, eking out an existence with a British address, despite the poverty and hopelessness, as anywhere in their own distant homelands. After all they regarded it as a sort of privilege to be in ‘Lundun,’ as people from the Indian Subcontinent are wont to do.

 

At the White Chapel Underground entrance, a huddled, pitiable soul was lying on the filthy floor. An Asian, probably a Tamil from India or Sri Lanka judging from his ethnic features, was controlling the tickets from a kiosk, oblivious of the tragic human heap. Perhaps he’d seen too many such helpless creatures in his own country in his lifetime to bother about a white social case. The British government had its social and street wor­kers, and Rowling of Harry Potter fame was one of ’em once upon a time, and there were so-called friendly Bobbies everywhere, probably more in the West than in the East End of London. The East End: that was the Bronx. And outside, a white helicopter was bringing in the British casualties from Irak to London Hospital’s rooftop landing-pad.

 

After a long time in Germany, it was interesting to discover the heavy South Asian character of East End. The Bengali sari shops and mannequins, the smell of puris, chapatis, sambosas and the appetising smell of masalas overwhelming you, as you walked along the narrow, dimly lit streets. It was like revisiting India. It was like being in Calcutta or in Mumbai’s Sion, Koliwada.

 

I felt a bit weary and lethargic for it had been a long day, doing the sights of London. I talked with Claudia about the East End because she’d already been to Bombay twice and also to Canada, Australia and a good many cities in Europe.

 

“I wouldn’t walk these streets alone,”she said with a serious face. “It looks so dark and foreboding. I get the creeps.”

 

I had to ask myself whether the Asians from the British Commonwealth were just as insecure, unhappy, frustrated and without much rights as the foreigners in other European Commonwealth countries, perhaps due to their origins and complexions, and not their acquired British passports.

 

We had a rendezvous at Madame Tussaud’s at the Marylebone Road with the famous and the infamous. There were criminals and heroes to be seen in wax. The entire British Commonwealth leaders were represented: Africans to the right, Indira, Jinnah and Mahatma Gandhi to the left, and Chancellor Kohl and other European dignitaries in the middle of the room. The British Royal Family was almost real, though Lady Diana was a disappoint­ment. But Princess Sarah, Timothy Dalton (007), Grace Jones were admirably done. The wax figures did thrill, shock and amuse you, especially the Chamber of Horrors in the basement. Next door, the London Planetarium had daily star shows every 40 minutes.

 

The next morning we went to Westminster from Paddington Station with the underground. A one-way ticket costs 80 pence for adults. It had become cold and misty by the time We reached West Minster Abbey, the scene of coronations of Kings and Queens of England since 1066 and ‘nearly as many deaths’, royal weddings and countless state occasions. Princess Fergie and Prince Andrew were married here. It is also the final resting place of countless monarchs, statesmen, poets and heroes. The Abbey, however, doesn’t seem to receive money from the state, but the collections and donations must be substantial judging from the opulence and grandeur of the Abbey.

 

At the Westminster Abbey, England’s dead statesmen and heroes were glorified, for you could see written and sculptured evidence. Right near the entrance gate were the buried remains of a dead unknown soldier from a long forgotten war. England’s Standard and other regimental flags hung in one corner of the Abbey, near the entrance in a fenced-in room.

 

I couldn’t help thinking about the Hanuman Dhoka in Kathmandu, which had also been the scene of King Birendra’s coronation in 1974, and the courtyard is a place of animal sacrifice during the Dasain festival in Nepal. The Royal Gurkhas behead a great number of Asiatic buffaloes and goats at an official ritual ceremony. And during the Kot massacre in 1846 Junga Bahadur Rana, the man who created the Rana dynasty in Nepal, and called himself the Maharaja of Nepal, eliminated the Nepalese aristocracy and paved the way for the overtake of power in the Himalayan Kingdom. The Shah dynasty was almost supposedly wiped out by Prince Dipendra, the crown prince. And now the Maoists and the Congress party have cut off the King Gyanendra’s power, who and his family had survived the massacre for they were conspicuously absent on that fateful day at the Narayanhiti Palace.

 

Was there even a single memorial for the Gurkhas who were sent to countless wars against Tibet, India, Burma, Vietnam, Congo, Malaysia, Borneo, Pakistan, China and the Falk­lands? I hadn’t seen any in Nepal or in India. There’s only a Gurkha Museum at Win­chester, co-located with several other British regimental museums registered under a United Kingdom Charity No.272426 to commemorate and record the services of the Gurkhas since 1815.

 

Alone in the two World Wars Nepal sent 200,000 Gurkha soldiers to fight for England’s glory and 45,000 died in France, Gallipoli, Suez and Mesopotamia in addition to Burma, Singapore, Italy and North Africa. The Ministry of Defence (MoD) never seems to be tired to insist that the Gurkhas are an integral part of the British Army, but when it comes to human rights, pay-scales and stay-permits for Gurkhas, the MoD uses another yardstick. The excuse is that Britain’s Gurkhas are paid a pension so that they are obliged to live in Nepal. According to MoD and the Home Ministry, a Gurkha has no attachment to the British Isles. I have the impression that the Gurkhas are being treated like the asylum-seekers, and are only tolerated as long they fight for Britain’s glory, but as soon as they reach a certain age, they are obliged to return to Nepal, and not stay in Britain, the country of their choice. The British government and the National Health Service does not want old Gurkhas when they become gerontological cases, for that would cost the government and the tax-payer more money.

 

The Gurkhas and their children are denied a British education, and are thus not allowed to be integrated through better qualifications in the British society. The asylum-seekers who come from Britain’s former colonies are given equal rights when their papers are recognised by the Home Ministry. The Gurkhas are recognised and know for their reputation and have been publicly praised by British Generals and Royals, but when it comes to money matters and human rights, others members of the Commonwealth are more equal than the Gurkhas. It’s a sad story, which has happened again and again for the last two centuries, for that’s how long the Gurkhas have sworn their allegiance to Britian and the Queen, from the times of Queen Victoria till Queen Elisabeth II. If I were a British citizen, I’d feel very much ashamed of the treatment meted out towards the Gurkhas by the various British governments and Monarchs. The Gurkha-problem has been too long tolerated and ignored in the past.

 

Suddenly the ether crackled and a bearded priest beckoned the Abbey visitors to stay where we were, be silent and pray with him for the dead, injured and anxious souls and relatives and ended with: “Our Father who art in Heaven…” A touching gesture, and a prayer that had been with me since my Kindergarten and school days. The bombings in Iraq was very much with them in their thoughts, if not in the media, which preferred to show a clean, remote, sterile war. A war without its horrors and sufferings. It was a case of tampered sterility and censorship. This was the first gesture in public in London, otherwise life seemed to be going on, as though everything was normal. Business as usual.

 

I remember our female London guide saying: “In London we don’t take all these terrorist actions seriously. The IRA has been active also in the past, and we’ve learnt to live with it and ignore it.”What a courageous attitude I thought, the British stiff-upper lip, and never to be disheartened when the odds are against you. Perhaps that’s a lesson the Gurkhas have learned from the British, and naturally, never to complain since 200 years. To do or die and theirs (Gurkhas) is not to reason why.

 

Just before we reached the Buckingham Palace, we saw the scarlet uniformed Horse Guards going past and managed to take some photographs. At the Buckingham Palace we saw the Foot Guards in their grey overcoats marching hither and thither like robots. I thought about my English professor named Bruce Dobler from the University of Iowa, who had described a Gurkha armed with his short automatic gun and a razor sharp curved khukri. The professor had said that his blood had chilled when he looked at the Gurkha. He said, ‘I wouldn’t have liked to meet the fellow in a dark alley. We cracked jokes about the regular English Royal Guard with those tall, woolly hats and took photographs with them, but had respect for the Gurkha. He looked sinister and made one scared.’

 

At another occasion in Freiburg where I was invited to hold a Nepal transparency show, there happened to be a pair of music-students from Argentina and we were awfully curious to know Nepal and its Gurkhas because of the Falkland War in 1982. In this war the British had sent their elite troops: the First Battalion of the Duke of Edinburgh’s Own Gurkha Rifles and the Scots Guards and Welsch Guards, all under the command of Brigadier M.J.A. Wilson. The Argentinian press had compared the British Gurkhas as a cross between dwarfs and mountain goats and the Argentinian soldiers were apprehensive about the Gurkhas and were full of misconceptions. I had to clear the misconceptions about the Gurkhas and the Nepalese in the course of the evening.

 

It started drizzling and we didn’t feel like waiting for the Changing of the Guards in the rain, so we made for the small Guards Museum. I had hoped to see the Gurkhas at least on postcards. Nothing of the sort. So we went to the nearby underground station and made for Harrods for it was nearing tea-time.

 

On the way, I thought how delightful it was: London when it drizzled (and not sizzled). Harrods in the Brompton Road lived up to its name of being the world’s most famous and prestigious department store, for fashions, furniture, home-wares. The gastronomic section was well-stocked with all the food you could imagine. How could you resist doing a bit of shopping to suit your purse?

 

After that we went past the Duck Island, an island teeming with ducks, swans, quails, squirrels and pigeons. A member of a Swedish trio, who were walking ahead of them, approached a squirrel with a stick. The small squirrel was wary at first, lay low and then thrust forward. The Viking was alarmed and dropped his stick, and his two colleagues burst into laughter.

 

I thought we should brush up their our knowledge of geography and decided to take a boat to Greenwich. The boat was rather empty, except for a Muslim family, that you could tell from the jewellery and salwar kameez of the women and their dark, silken complexions.

 

There was a cold wind, but we felt we had to brave it by sitting on the deck and watch the muddy waters of the Thames. The old dilapidated warfs were a contrast to the flashy and chic West End, but were interspersed with modern buildings with expensive looking apartments, with the blessing of Margret Thatcher during her hey-days.

 

The sun didn’t shine. The houses or what remained of them on both banks of the Thames evoked a depressing, chilly atmosphere. There were water-buses and ferries plying alongside. We were greeted in Greenwich pier by the burnt remains of the ‘Cutty Sark‘, a sailing clipper built in 1860. There was a teacher and a parent instructing a bunch of small school-kids to draw the ‘Cutty Sark’ on bits of paper and the lady explained to her charges , “Cutty Sark was a witch and she’s depicted in front of the ship.” One had to imagine it.

 

Some witch’ said Claudia.

 

I exclaimed sheepishly ‘Some boobs!’

 

I remembered the poem “Tam O’ Shanter” by Robert Burns from her schooldays in the Himalayas, which means ‘short shirt’, in which the name Cutty Sark features. The poem has a moral for people who drink and ride home late. She’d found the poem rather amusing and down to earth in comparison to Byron, Goldsmith and Wordsworth. It had made them laugh, because the local Nepalese people were fond of that high percentage alcoholic raksi. You could vividly imagine old Tam, drunk as he was, riding like the wind with the devil behind him, and his wife reprimanding him.

 

The walk from the pier to Greenwich Observatory was pleasant due to the green surroun­dings, despite the fact that it was raining. It was a short sharp climb. Greenwich Ob­servatory was founded in 1695 and the zero meridian passes through it. GMT is the official time in the British Isles and the basis for International Time Zone System. And each time zone is 15 degrees or an hour across. Flamstead’s Ob­servatory dated back to 1675. There was a 5 foot Mural Quadrant by Adam Sharp built about 1710 on display. Flamsted (of star-catalogue fame) used his mural arc to find the zenith distance and time of transit over the meridian of the star called Gamma vergnis in 1698. Bradley’s zenith sector dating 1727 was mentioned along with huge collinating telescopes.

 

It was interesting to learn that Edmond Halley (1656-1742) the Second Astronomer Royal (1720-1742) was appointed to succeed John Flamstead in 1720. There was a transit-clock by William Hardy of London (1811) which tells sideral time (time by the stars).

 

Claudia and I took photographs with our legs apart over the Greenwich Meridian, as all visitors are wont to do, before it got too dark, and decided to walk through the tunnel that runs below the Thames. It was a strange feeling and rather exciting,to think that you had the Thames flowing above you.

 

Claudia asked with a concerned expression on her face: “What ‘ll we do when the water from the Thames starts pouring in?”

 

A ghastly thought that made us walk faster. There were very few commuters walking past hurriedly. A local bloke, probably a Cockney, with a bicycle walked by. He had a flat-tyre, but his spirit was high for he was humming a tune.

 

At the other end of the tunnel We saw a notice which read: Docklands Light Railway opened by HM Queen, 30 July 1987. The train reminded me of the Transit-affair from Gattwick to the Airport Terminal. We read another poster: Island Gardens:modern train to keep London clean.

 

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When Mother Closes Her Eyes (Satis Shroff)

 

When mother closes her eyes,

She sees everything in its place

In the kingdom of Nepal.

She sees the highest building in Kathmandu,

The King’s Narayanhiti palace.

It looms higher than the dharara,

Swayambhu, Taleju and Pashupati,

For therein lives Vishnu,

Whom the Hindus call the unconquerable preserver.

 

The conqueror of Nepal?

No, that was his ancestor Prithvi Narayan Shah,

A king of Gorkha.

Vishnu is the preserver of the world,

With qualities of mercy and goodness.

Vishnu is all-pervading and self existent,

Visits the Nepal’s remote districts

In a helicopter with his consort and militia.

He inaugurates building

Factories and events.

Vishnu dissolves the parliament too,

For the sake of his kingdom.

His subjects and worshippers are, of late, divided.

Have Ravana and his demons besieged his land?

 

When mother opens her eyes,

She sees Vishnu still slumbering

On his bed of Sesha, the serpent

In the pools of Budanilkantha and Balaju.

 

Where is the Creator?

When will he wake up from his eternal sleep?

Only Bhairab’s destruction of the Himalayan world is to be seen.

Much blood has been shed between the decades and the centuries.

The mound of noses and ears of the vanquished at Kirtipur,

The shot and mutilated at the Kot massacre,

The revolution in front of the Narayanhiti Palace,

When Nepalis screamed and died for democracy.

And now the corpses of the Maobadis,

Civilians and Nepali security men.

 

Hush! Sleeping Gods should not be awakened.

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A DISRUPTED LIFE (Satis Shroff)

 

I bought some buns and bread at the local bakery

And met our elderly neighbour Frau Nelles

She looked well-dressed and walked with a careful gait,

Up the Pochgasse having done her errands.

She greeted in German with ‘Guten morgen.’

Sighed and said, ‘ Wissen Sie,

I feel a wave of sadness sweep over me.’

Why?’ I asked.

Today is our wedding anniversary.’

 

Is it that bad?’ I whispered.

 

Yes,’ she replied.

My husband just stares at me and says nothing,

And has that blank expression on his face.

This isn’t the optimistic, respected philology professor

I married thirty years ago.

 

He forgets everything.

Our birthdays, the anniversaries of our children, the seasons.

My husband has Alzheimer.

Es tut so weh!

Our double bed isn’t a bed of roses anymore,

It’s a bed of thorny roses.

I snatch a couple of hours of sleep,

When I can.

 

I don’t have a husband now,

I have a child,

That needs caring day and night.

I’ve become apprehensive.

I’m concerned when he coughs

Or when he stops to breathe.

He snores again,

And keeps me awake.

Has prostrate problems,

And is fragile.

Like Shakespeare aptly said:

Care keeps his watch in every old (wo)man’s eye,

And where care lodges, sleep will never lie.’

 

Neither can I live with myself,

Nor can I bring him to a home.

 

Glossary:

Guten morgen: good morning

Es tut so weh!: It pains such a lot

 

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KATHMANDU IS NEPAL (Satis Shroff)

 

There were two young men, brothers

Who left their homes

In the foothills of the Eastern Himalayas.

The older one, for his father had barked at him,

Go to Nepal and never come home again.”

The younger, for he couldn’t bear the beatings

At the hands of his old man

.

The older brother sobbed and stifled his sorrow and anger

For Nepal was in fact Kathmandu,

With its colleges, universities, Education Ministry,

Temples, Rana-palaces and golden pagodas

And also its share of hippies, hashish, tourists,

Rising prices and expensive rooms to rent.

 

The younger brother went to Dharan,

And enlisted in the British Army depot

To become a Gurkha, a soldier in King Edwards Own Gurkha Rifles.

He came home the day became a recruit,

With a bald head, as though his father had died.

He looked forward to the parades and hardships

That went under the guise of physical exercises.

He thought of stern, merciless sergeants and corporals

Of soccer games and regimental drills

A young man’s thrill of war-films and scotch and Gurkha-rum evenings.

He’d heard it all from the Gurkhas who’s returned in the Dasain festivals.

There was Kunjo Lama his maternal cousin,

Who boasted of his judo-prowess and showed photos of his British gal,

A pale blonde from Chichester in an English living-room.

 

It was a glorious sunset,

The clouds blazing in scarlet and orange hues,

As the young man, riding on the back of a lorry,

Sacks full of rice and salt,

Stared at the Siwaliks and Mahabharat mountains

Dwindling behind him.

As the sun set in the Himalayas,

The shadows grew longer in the vales.

The young man saw the golden moon,

Shining from a cloudy sky.

The same moon he’d seen on a poster in his uncle’s kitchen

As he ate cross-legged his dal-bhat-shikar after the hand-washing ritual.

Was the moon a metaphor?

Was it his fate to travel to Kathmandu,

Leaving behind his childhood friends and relatives in the hills,

Who were struggling for their very existence,

In the foothills of the Kanchenjunga,

Where the peaks were not summits to be scaled, with or without oxygen,

But the abodes of the Gods and Goddesses.

A realm where bhuts and prets, boksas and boksis,

Demons and dakinis prevailed.

 

Glossary:

Ranas: a ruling class that usurped the throne and ruled for 104 years in Nepal

Gurkhas: Nepali soldiers serving in Nepalese, Indian and British armies

Dal-bhat: Linsen und Reis

Shikar: Fleischgericht

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Patchwork Kaleidoscope (Satis Shroff)

 

What’s happening around us?

Lovers getting united,

Only to be separated.

Champagne glasses are raised.

We look deep into our eyes,

Our very souls.

There are reunions

But with other partners and families.

Patchwork families,

With tormented and bewildered children.

Marriages between gays and lesbians,

Adopted children to give the new bond

A family touch.

 

A colourful kaleidoscope unfurls before our eyes.

Do we know enough about relationships?

You and me.

Me and you.

Till death do us part?

Or till someone enters your or my life,

And takes my breath away.

Or yours.

 

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The Street Where I Lived (Satis Shroff)

 

Three decades ago, I remember

I lived at the Maru Tole.

In my student days in Kathmandu,

Right near the Kastamandap,

The temple that gave Kathmandu

Its name.

 

The rent of the room wasn’t much

But water was scarce.

There were always people

Gathered around the only tap.

There was a bathroom with a tub,

But nobody took a bath.

There was no running-water.

It was like in a fake ad.

When I washed myself in the morning

A few rats and cockroaches would scurry by.

It just wasn’t the same as my parents’ home.

An elderly Newar gentleman would sing,

A Sanskrit verse ‘Om jaya jagadisha hare.’

 

Nearby, you could hear the beat of the damaru,

The chiming of the temple bells,

The blowing of a conch to round up the morning prayers.

 

The entrance near the street was always open,

And the heavy wooden doors had the eyes

Of  the primordeal Buddha carved and painted on them,

As if to say— God sees you everywhere:

Up in the hills, down in the plains,

When you’re alone, and in company.

 

The sahu, our landlord, was a lean Newar,

Who preferred traditional Nepali clothes to shirts and trousers.

He composed Nepali music for Radio Nepal

And his songs could be heard

In the evening programmes of the Valley radio.

He didn’t care who lived in his house,

Didn’t bother about repairing

Or renovating the rooms,

As long as they paid the monthly rent in rupees.

 

From the window, sans glass, which was normal,

I could see funeral-processions rushing

To the cremation ghats of the holy,

But filthy Bishnumati river.

Below my window lived a Dutch man

With a Sherpa woman.

One day I opened the third page of The Rising Nepal

And saw my neighbour from the Netherlands:

Nabbed by the police and photographed by a city reporter.

The charge was ‘illegally smuggling hashish.’

After a few days he was in the Sherpa woman’s arms again.

 

People of tall stature always banged

Their heads on the house-entrances in Kathmandu.

The doors were meant for small Newaris,

Tamangs, Gurungs, Rais, Thakalis,

Not for tall plainsmen or westerners.

Many a rasta-haired Hippy cursed the wooden doors of Valley,

For they didn’t give in, but the foreign skulls did.

 

After dinner I often strolled the streets of Maru Tole,

Didn’t go far and entered a house

Where Led Zeppelin’s music

Was oozing out of every old brick.

Man, this was groovy.

A semi-dark room with scarlet light,

Jimmy Hendrix, Santana posters,

And suddenly psychedelic colours,

Low tables and the sweet smell of charas.

Kathmandu’s chocolate cake

Baked with plenty of hash and flower-power love

Did the rounds and so did the cannabis,

Passed on by friendly, blonde, red-headed, brunette,

Long and sticky-haired, roadies from the whole world,

Who donned gaudy Indian cotton clothes,

Spoke of nirvana, karma-cola and imitated tantric-sex.

 

For me, this was a fascinating scenario,

For I came from the foothills of the Eastern Himalayas,

Where the majestic peaks bore names like Jammu,

Kabru and Kanchenjunga.

I’d visited a Kindergarden run by western nuns

And an Irish boarding-school, which was originally a British cadet-school

With strict rules, canes on our young buttocks

If we broke the rules.

Discipline, obedience and no-nonsense.

 

The Christian Brothers of Ireland ruled the school with an iron fist.

Many a hill school-boy had to give up schooling,

When the poor parents couldn’t pay the exorbitant fees.

Drop outs had to join the Gurkhas, and fight India’s wars

With China in the Himalayas, against the Portugese in Goa,

In East Pakistan to help the Bengalis against the West Pakistanis,

In the Falklands on Her Majesty’s Service against the Argentinians,

And Nepal’s numerous UN Peace Keeping Missions.

 

Later I joined another school run by American priests,

Which was much more liberal and democratic.

We did a play called the Judgement at Nuremburg

And our music teacher was a colossal bloke from Germany.

His blonde son David gave us free shaves

With his Papa’s electric Rasierapparat.

The school-band played marching songs with a lot of oomph.

 

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The Street Where I Live (Satis Shroff)

 

The street where I live with my family is the Pochgasse.

 

It lies to the north of Freiburg, in Zähringen.

Zähringen has a castle ruin, which is a tourist attraction.

In the early days they dug for silver ores below the castle.

The ores were brought to the ‘Poche’,

Where they separated the silver from the ore

By melting them at high temperatures in the charcoal-kilns.

 

Our house is fondly remembered as ‘the milk shop of family Wichmann.’

People used to tell us often,

Gel, ihr wohnt da, wo früher die Wichmanns gewohnt haben?“

 

Frau Sanders, who lives at the charcoal-street, said to me,

‘I went there often to buy milk.’

I tried to imagine our house with cows, big milk-cans and haystacks.

At the moment it smells of smoked-fish.

The adjacent barn has been rented to a German,

Who wears his spectacles on the tip of his nose,

He lisps and tells stories of the old times in Zähringen.

He smokes trout from the Black Forest thrice a year.

I think he sells them, otherwise he wouldn’t smoke so many fishes.

He always hands me a freshly smoked trout

Wrapped on a piece of German newspaper.

I thank him and hand him a bottle of Weissherbst from our cellar.

 

My one-eyed neighbour Herr Huber and I relish the trouts.

He drives an old, broken-down car and has two big, black Rotweiler dogs.

He calls them Zeus and Apollo.

They’re nice and always leashed.

At noon, when Herr Huber is away, and they have hunger,

You hear blood-curdling howls reminiscent of the hound of Baskerville.

 

When I sit and read a book on the terrace,

Frau Keller greets me with a friendly ‘Hallochen!’ from the street.

She has short, silvery hair and has a warm smile across her face.

She’s an ethnic German from Romania.

I like her soft-spoken East Bloc accent.

Her friendliness is disarming even though she has a lot of pain.

She used to go walking in the European countryside with her husband.

He’s dead and she undertakes only small walks in the Black Forest now.

 

Then there are two Frau Maiers, a thin and an obese one.

The obese one is fighting a losing battle with her breath and varicose veins.

One can plainly see that she has a tough time

Walking up the steep and narrow Pochgasse.

Bur her pain-filled countenance disappears,

When she emits a courageous smile and greets me.

It’s like watching the sun breaking

Through the sky on a clouded, winter morning day.

One has to walk as long as one can, night wahr?’ she says.

 

The thin Frau Maier wears spectacles and is over 70,

Likes to chat about the weather and the day’s headlines.

She certainly is going strong.

She knows every Zähringer,

And everyone knows her.

In the afternoon I hear soft piano melodies,

When my son Julian does his music exercises.

The tones of the piano mingle with bird-cries,

And suddenly one hears the loud noise of a lorry,

Transporting either furniture or building materials,

Up and down the Pochgasse.

A lot of expensive villas are under construction.

 

‘Ach, Zähringen isn’t what it was previously ‘ says Herr Flamm,

Who lives four houses down the street.

Herr Flamm knows Zähringen, for he and his grandparents were born here.

The entire Music Choir Zäringia, of which he’s a member,

Has aging problems.

The choir sings only the old traditional songs.

Broadway songs, rap, hip-hop, gospels aren’t traditional enough.

The German youth just keep away.

They’ve become Europeans.

 

The Zähringer, as people living in Zähringen are wont to be called,

Are an active folk when it comes to organising things.

Every autumn there’s a Hock around the St. Blasius church,

A get together, with Blasmusik, children’s cries of joy,

The smell of waffel, noodle soup, roasted pork, sausages,

Fried potatoes and pizza lies in the air.

 

The ancestors of the people in Zähringer were charcoal-burners,

Who lived behind the castle.

One day the coal-burner discovered melted silver under his oven.

In those days there used to live a king, who’d fled to Kaisersstuhl.

He lived with his family in poverty.

The coal-burner went and gave the silver he’d found to the king.

The king was so impressed that he gave his daughter in marriage to the coal-burner,

As well as the land surrounding Freiburg.

The king named him the Herzog von Zähringen.

The Zähringer duke founded Freiburg and other castles.

 

Sometimes, we send our children to Herr Laule, the fat grocer.

The children like doing errands to Herrr Laule,

For he never forgets to reward them with candies.

The bespectacled Frau Laule, is stout and kind and both come from Waldkirch.

Hope they’ll run the shop for years to come.

The children get a slice of Lyoner as a treat at the butcher Sumser’s shop.

My daughter Natasha loves Lyoner.

 

There’s a tunnel at the end of the Pochgasse.

The cars drive below and the ICE and Swiss trains above.

Young and elderly Germans come by and ask only one question:

Wo, bitte, geht’s zum Zähringerburg?“

Where’s the road to the Zähringen castle-ruins?

 

The castle was built in 1091 by Herzog Bertold V.

It was destroyed by war and fire.

What has remained is an 18 meter high tower,

With a commanding view of Freiburg.

 

Glossary:

 

Gasse: small lane

Köhler: charcoal-burner

Köhlerei: charcoal works

Weissherbst: a German wine

Blasmusic: brass band music

Burg: castle

Meiler: charcoal-kiln

Blaskapelle: brass-band

spanferkel: porkling

Herzog: Duke of Zähringen

 

 

THE HOLY COWS OF KATHMANDU (Satis Shroff)

 

Holy cow! The mayor of Kathmandu

Has done it.

Since ancient times a taboo

The free, nonchalant cows

Of Kathmandu were rounded up

In a rodeo by the Nepalese police.

Was it Nandi, Shiva’s bull?

Or holy cows?

“They’re cattle still”,said the mayor.

“Straying cattle are not wanted”.

 

Eighty-eight holy cows

Were auctioned

Not at Sotheby’s

But in Kathmandu.

The auction yielded 64,460 rupees

Said the mayor of Kathmandu.

 

Cows that were a nuisance

To pedestrians and tourists at Thamel.

Cows that provided dung

And four other products:

Milk, yoghurt, butter and urine

For many a hearth.

Cows that gave urine

That the Hindus collected.

Cows that were sacred

And worshipped as the cow-mother.

Cows that were donated

And set free by Brahmins and Chettris

To set themselves free from sins.

Cows that marked the Gaijatra,

An eight-day homage to the dead.

 

It was a king, according to legend,

Who ordered cows to be set free

By families in mourning

In the streets of Kathmandu, Patan and Bhaktapur.

To share the bereaved pain of

The death of a beloved prince

And a sad mother and queen.

 

The children disguised themselves

As grotesque cows and motley figures

And danced to Nepalese music

To make the queen laugh,

And forget her tears.

 

Even today the bereaved

Families drive their cows

Through the streets of Kathmandu

On the day of Gaijatra:

The festival of the cows.

Despite the ecological control

On the cows of Kathmandu,

Lalitpur and Bhaktapur.

 

From ancient times

Kings, noblemen, pedestrians

Cyclists, pullcarts, cars,

Scooters and rickshaws,

The traffic snaked around the holy cows.

 

The umwelt-conscious mayor

Has made up his mind:

The cattle are obstructing the traffic

Long-haired Nepalese youth need a crew-cut

Horse-pulled carts and rickshaws must go.

They worsen sanitation

And environmental problems.

But the carpets and cars must stay.

 

Elephant-rides remain for the tourists

After all, we’ve developed

A yen for dollars, francs and marks.

Kathmandu is catching up

With the rest of the world.

 

Glossary:

Umwelt: German word for environment

Braahmins, Chettris: high castes in Hinduism

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THE HILLS ARE EMPTY (Satis Shroff)

 

Where have all the young folk gone?

The men are in foreign armies

Serving strange masters.

The servile, pretty women

Have been enticed to India’s brothels

And you ask me:

“Where have all the young folk gone?”

They went to survive

The coldness that has swept the land

The drought, famine

Poverty, nepotism and feudalism

And the curse that goes

Under the name of afno manchey’

And chakari.

 

Glossary:

afno manchey: one’s own clan or own people in a set-up

chakari: service done in a feudal heirarchy system (Speicheleckerei) to attain personal gains

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BACK TO THE VILLAGE (Satis Shroff)

 

Go back to the village

And order and a decree

With the blessing of the palace

To send the rural people home

And urbanised spectators to rural Nepal

Villagers who fled from the poverty

And the barrenness of their homes.

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THE VIDEO-DOCTOR  (Satis Shroff)

 

“I’ll go to the video-doctor

He’ll find out what’s wrong with me.

And prescribe a foreign cure

Or give me an imported cure

A medicine that’s stronger than

The herbs of the traditional shaman.

 

Yes,the video-doctor examines my belly

He applies a white, cold paste

On my ailing belly.

Turns on and off fascinating switches

And fumbles like Dr. Frankenstein

Above his prostrate creature,

With instructions and signs that are alien.

 

Red, green, yellow lights blink

The screen flimmers, curves appear

Am I that? Is that my belly? Honestly?

A broad, hazy conical contour that

Appears and disappears.

What has the foreign-trained shaman seen?

 

I saw numbers and shades

Did he see more?

Can he tell more?

Can he find a cure?

Does he see spirits, boksas and boksis

Bhut and pret that I don’t?

Or other spirits that don’t exist?

Will the cold metal on my belly

Perhaps explode?

Will I get an electro-shock?

 

Had I but listened to Maila Tamang

And gone to the jhakri, dhami or bijuwa

I could have saved the precious rupees

And got away with a rooster,

Instead of being told to turn

To the right, left, on my belly and back

With my body exposed

And a nurse, a woman sneering at me

Oh, what a shame for my male pride.

I’ll never go there again.

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A SMALL PARADISE (Satis Shroff)

 

A walk with Elena in a pram

Along the Wildtal (the Wild Valley) path,

I hear the chirping of birds

In the trees and dense foliage on the wayside.

 

Elena leans out, only to throw herself back on her pram.

Suddenly a clearing and you see

Two ranges of the Black Forest mountains,

Behind the conifer silhouette.

 

Two white butterflies frolic and fly by.

Elene, who’s not even two, exclaims, ‘Da-da- da!’

As she points to them full of glee.

 

We go past the pastures and discover

A small Hexenhaus (witch’s house)and a row

Of Herrenhäüser (mansions).

There’s shade from the morning sun.

A noise along the tracks below

Increases in crescendo.

The world has caught up with us.

A sleek, snow-white ICE-train dashes by and breaks my reverie.

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At the German Doctor’s (Satis Shroff)

 

My small daughter Elena’s middle-ear is inflamed

So I go to our German child-doctor.

He examines her and curses her left ear,

Which is read and causes pain, even after thirteen antibiotic cures.

By the way, what do you say about the massacre in your kingdom?”

I tell him it’s incredible, a crown prince who killed the King and Queen,

His brother and sister and then himself,

In a fit of rage and helplessness”.

 

The bald, bespectacled  German doctor went on,

My little daughter quipped today at breakfast,

the King must have lied when he said to his people

The automatic gun went off and shot them all.”

 

Strange things happen in the Kingdom of Nepal.

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The Summer Heat (August  2003) (Satis Shroff)

 

Forests are burning in Canada, Portugal and Brandenburg-Germany

There’s danger of fire even in the Black Forest

With this scenario in the background,

Our children Julian and Elena and a Kindergarden friend Sarah

Are playing: teasing, jumping, running and singing in the garden,

Having a rollicking time in their inflated swimming-pool

Under the shade of two plum trees

No Kindergarden and no school, for it’s the summer holidays.

 

The summer heat is with us.

The fair town of Zäringen-Freiburg and the entire Schwarzwald

Seems to have slid to the tropics.

Car drivers of all makes barking at each other

To turn off their car stereo music and ghetto blasters, and barbeques

For fear of a flame that might spark off a wild fire.

 

A thick set bearded in casual wear, spectacles on his nose,

A grin countenance came, leaned on our house wall and said,

I can’t bear the noise of you children playing in your garden.’

Six pair of eyes  looked up at him

Not understanding what the neighbour had against them.

Herr Hermann lived two houses away.

 

I’m retired since two months

And I want to enjoy my days reading philosophic texts

Or listening to classical music

But I get the jitters when I hear the you shouting and screaming.

 

Our immediate neighbour is a one-eyed roofer,

With a heart for big dogs, cats and children.

He told us, ‘When I first came to Zäringen

It was a dead area and silent like a graveyard.

I’m so glad that people are buying houses or building them.

It’s filling with life.’

 

He has bought the house next to ours

And renovates it around the clock,

Not even bothering about the afternoon rest hours from 1 to 3 pm.

He stops working neither on weekdays nor on religious and state holidays.

He hates silence and gets nervous when he doesn’t work.

At that very moment you could hear him working with his electric drill.

 

I asked Herr Hermann, ‘Can you hear this noise day in and day out? We do.’

I don’t hear it, but I hear the children’s noise.

I can’t concentrate when I read or listen to the music.

It penetrates my ears.

 

Strange ears that don’t register noises

Created by cars, vans, trucks, taxis that pass by all day and night,

Created by his own garden appliances,

Created by his other neighbour who works like a horse on his 300 year house,

Created by how own beer parties deep into the night

And the blood curdling barks of the neighbour’s big black dogs,

That Julian my 5 year son fondly calls:

The Howls of the Baskerville hounds” after Sir Arthur Conan Doyle’s book.

 

Sarah, who’s mother is a state-attorney, remarked:

We also make a lot of noise in our garden,

But no one has complained.

Children are allowed to have fun and scream and shout when they play.’

Julian couldn’t resist the temptation of adding:

Herr Hermann, didn’t you scream and shout when you were a child?

Or have you forgotten it?’

 

Herr Hermann was speechless and left.

It just wasn’t his day.

Perhaps it was the 40 degrees outside.

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On Painting a Winter Landscape (Satis Shroff)

 

I’ll paint a picture in acryl,

Of a winter landscape.

Not the Alps, but the Himalayas.

 

The eternal snows in the mountains

Are silvery and white.

The sky is azure, like on a holiday card,

With fluffy clouds above.

It’s a winter scene,

But you don’t feel the cold.

And you don’t freeze at daytime.

Yet when it becomes dark,

We Nepalis feel in our marrows the cold Himalayan wind,

Howling down the valleys and spurs.

Theirs is no central heating.

Neither gas nor electro-heating.

There are no plugs in the Himalayan huts,

Except along the well-beaten trekking trails.

 

There’s a tree in the landscape.

A black, naked tree

With branches like hands

In suspended animation.

A black crow crows aloud

And a shaman listens to it. It’s a mute language.

The shaman understands the crow

Does the crow follow the shaman?

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A NEPAL TALK (Satis Shroff)

 

A German school teacher invites me

To talk about Nepal

And to introduce a traditional dish to her German class.

The teacher, a lady in her forties,

Likes it multicultural.

She asks her pupils with foreign parents

To greet the class in outlandish tongues.

 

The bicultural children comply,

And the class learns to say:

Good morning, Bon Soir, Namaste,

In English, French and Nepali.

A class full of curious children await me.

 

We make momos and little hands help in turn.

In the audio-visual room the slide projector has no bulb.

An Italian Hausmeister turns up with a new one

And voila! Our adventure can begin.

I show them colour transparencies

Of Nepal, my homeland.

Temples, streets and school-children and ethnic Nepalis

From Kathmandu Valley and the hills.

Living Goddesses, potters, farmers, sadhus and priests,

Overdressed and underdressed Nepalis.

Rhinos, tigers and elephants in the subtropical flatlands.

King Birendra, Queen Aishwarya,

King Gyanendra, his consort and the smart Royal Gurkha Guards.

 

After the slides we return

To the classroom to try out the momos.

The German kids relish the Nepali Maultaschen.

I tell them a story about the yeti.

 

Meanwhile, Frau Wolf gathers money for the ski afternoon.

Our Nepal theme is over,

What remains are the queries,

Of the innocent, well-fed and well-off children of Freiburg:

Why did you come to Germany?

Have you climbed the Everest?

What does the Yeti look like?

Is the King of Nepal rich?

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OUT OF GERMANY (Satis Shroff)

 

Germany is our home, our Heimat

A land with Christian occidental norms and values.

A land with a culture and tradition

Rich in values, diversity and a hoary past.

Even in this social welfare state,

The poor are getting relatively poorer.

We’re embraced the euro,

And everything is expensive.

The old Deutsche Mark is out,

Though a lot of older Germans

Have problems with the conversions.

It reminds me of the time,

When Nepal went metric according to a royal decree.

The government did, but the older generation of Nepalis didn’t.

They still cling to the manas and pathis.

That’s tradition .

Is Nepal going with the times?

 

WHEN THE SOUL LEAVES (Satis Shroff)

 

Like Shakespeare said, ‘All the world’s a stage’

And we’ve played many different roles in our lives

In various places and scenarios.

As we grow old and ripe, our knowledge of the world grows.

We hold what we cannot see, smell, taste and touch in our memories.

We only have to walk down memory lane

To find the countless faces, places, sights and sounds that we have stored,

To be recalled and retrieved through association

In conversations with others

Or when we contemplate alone.

 

Why should elderly people be scared of social terror and aging?

Aging is a biological phenomenon.

We should be glad that we have lived useful lives,

Filled with good experiences.

The wonderful children that we have created,

The very gems of our genes,

Each so individual in their personalities.

The house we lived in and filled

With love, laughter, songs and music.

The parents and grand-parents, friends and relatives

We have had the time to share with.

But we should be able to assert our exit from this earthly existence

In the manner that we desire,

And not leave it in the hands

Of an intensive life-extension unit.

 

Let us dwell on common experiences and encounters

That we can take with us,

When the soul leaves the body

And races towards space and becomes unified

With the ever expanding, timeless cosmos.

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GROW WITH LOVE (Satis Shroff)

 

Love yourself

Accept yourself,

For self-love and self-respect

Are the basis of joy, emotion

And spiritual well being.

 

Watch your feelings,

Study your thoughts

And your beliefs,

For your existence

Is unique and beautiful.

 

You came to the world alone

And you go back alone.

But while you breathe

You are near

To your fellow human beings,

Families, friends and strangers

As long as you are receptive.

 

Open yourself to lust and joy,

To the wonders of daily life and Nature.

Don’t close your door to love.

If you remain superficial,

You’ll never reach its depth.

 

Love is more than a feeling.

Love is also passion and devotion.

 

Grow with love and tenderness.

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WITHOUT WORDS (Satis Shroff)

 

We speak with each other

A wonderful feeling overcomes me

And I’m touched to the roots of my existence.

As though it was a doubling of my existence.

It becomes a passion

To speak with each other.

 

Our lives filled with togetherness:

With ourselves and our children.

I discover myself in you

And you in me.

Where one is at home

In the company of the other

And vice versa.

 

Where you can be the way you are

Where I can be the way I am.

Our tolerance for each other is crucial

There are moments when one forgets time.

We speak to each other without words.

It’s not sung,

It’s not instrumental chords.

 

Just our hearts understanding each other.

In tact with each other.

Our eyes speak volumes

And a nod is enough.

 

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THE SEA SWELLS (Satis Shroff)

 

The sea shells on the sea shore

Suddenly the sea swells.

Ring the church and temple bells.

All is not well.

The sea has gone back.

 

Brown-burnt Tarzans and Janes

From different continents,

Wonder what’s going on.

A man from Sweden

Is immersed in his thriller under the palms.

A mother and daughter from Germany

Frolic on the white sunny beach.

 

Even the sea-gulls stop and listen

To the foreboding silence.

 

The sea swells,

Comes back

And brings an apocalyptic destruction:

Sweeping humans, huts and hotels,

Boats, billboards and debris.

Cries for help are stifled by the roaring waves.

 

The sea goes back.

Leaving behind lost souls,

Caught in suspended animation.

I close my eyes.

Everything dies.

Tsunami. Tsunami.

Shanti. Om shanti.

 

 

 

THE NEPALESE REALITY (Satis Shroff)

 

All the king’s horses

And all the king’s men

Could not put Nepal together again.

 

Nepalese men and women

Look out of their ornate windows,

In west, east, north and south Nepal

And think:

A decade long war between the Maoists and Royalists

Has come to an end

We have suffered so much.

So many innocent men, women, boys and girls

Have been slain by bullets,

From both sides.

 

Kal Bhairab seems to be pacified,

For Vishnu has crept to his bed of serpents.

He peers at the unfurling scenario:

A new interim government,

A new constitution,

More amendments.

He hisses with a sulk:

What can they do better than I?’

 

When aristocrats, chauvinists, egoists and phallocrats

Were in power,

The underprivileged castes and tribes,

Women and children,

Went always with empty hands.

A new revolution and democracy is in the land,

But have the people changed their minds?

Or are they still conscious of their caste, birth and tribe?

Of their earlier prejudices, hatred and malice

Towards the dalits, the have-nots?

 

Our fervent prayers have been heard.

The people are rejoicing in the streets of Kathmandu.

May there be ‘everlasting’ peace again in Nepal,

Though ‘everlasting peace’ has become inflationary.

We have no choice,

But to lay our hopes on the fragile signatures

Of two protagonists,

In the Shadow of the Himalayas.

Rejoice and take reality as it is.

 

 

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